Zeitstrahl

2024

Meilensteinjahr

2024 ist für die Entwicklung des Patrick-Henry-Village (PHV) ein Meilenstein-Jahr: Die Stadt Heidelberg kann bald die ersten Grundstücke von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) kaufen. Die Gespräche dafür sind auf der Zielgeraden und sollen im Jahr 2024 zum Abschluss kommen. Die BImA wird auch nach dem Ankauf ein wichtiger Partner bleiben. Denn die Bundesanstalt wird einige Flächen selbst entwickeln und damit noch in diesem Jahr starten. Grundlage der Entwicklung ist der dynamische Masterplan. Er sieht rund 5.350 Wohnungen vor. Baubeginn für die ersten 550 Einheiten soll noch im Jahr 2024 sein.

2023

Entwicklung des 16. Stadtteils

Zur weiteren Planung stellt die Stadt Heidelberg drei Entwicklungsphasen für den künftigen Stadtteil vor. Über diese drei Abschnitte informiert die Stadtverwaltung den Konversionsausschuss am 12. Juli 2023 und den Gemeinderat am 20. Juli 2023.

Die PHV-Entwicklungsphasen reichen von der Öffnung des Graswegs bis zum Umzug des Ankunftszentrums innerhalb des neuen Stadtteils. Sie erstrecken sich über einen Zeitraum von mehreren Jahren und folgen aufeinander. Die Zeitabfolge basiert auf der Annahme einer idealtypischen Planung und raschen Entwicklung. Derzeit kann nur die erste Phase konkreter geplant werden. Dazu wurden gemeinsam mit dem Land Baden-Württemberg und der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) im September 2023 die einzelnen Schritte konkretisiert, mit verbindlichen Zeitplänen hinterlegt und schriftlich mit dem Land fixiert.

Geplante Maßnahmen der ersten Entwicklungsphase:

– Beginn der Entwicklung der ersten Baufelder im Süden mit der BImA, inklusive Aufbau der sozialen Infrastruktur und Nahversorgung 

– Vorbereitung erster Rückbauarbeiten 

– Öffnung des Graswegs für Baustellenverkehr, ÖPNV und Radanbindung 

– Einfahrt über die Bestandsstraßen (Süd und Grasweg) auf das Gelände 

– Start des Planungswettbewerbs für das neue Ankunftszentrum unter Leitung des Landes Baden-Württemberg 

– Vorbereitung der südlichen Baufelder für den Bau (u. a. Rückbauarbeiten) Planung des Parkway und der östlichen Erschließungsstraße

Im Zuge der weiteren Entwicklung des Stadtteils soll voraussichtlich Ende 2024 eine Beteiligung zur Namensfindung und Stadtteilabgrenzung stattfinden. Das beschlossene Beteiligungskonzept dazu finden Sie hier.

2023
Wettbewerb für Ankunftszentrum ausgelobt 

Nach dem Bürgerentscheid im April 2021 wird die Verwaltung beauftragt, zu untersuchen, ob das Ankunftszentrum verlegt werden kann. Im Ergebnis wird ein neuer Standort gefunden. Daraufhin beschließt der Gemeinderat im Dezember 2021, das Ankunftszentrum im nordöstlichen Bereich auf den Flächen zwischen der Autobahn und dem Parkway zu verorten. Dem Land wird empfohlen, einen städtebaulichen/architektonischen Wettbewerb, unter anderem mit Beteiligung der Stadt, für das Ankunftszentrum anzubieten. Das Wettbewerbsverfahren startete im Sommer 2023. Die Ergebnisse sollen bis Ende 2023 vorliegen. Anschließend berät der Landtag über die Finanzierung und den Bau des Ankunftszentrums und fasst einen Beschluss.

2023

Siegerentwurf für Parkway gekürt  

Der Parkway ist ein geschwungener, ringförmiger Park samt Infrastruktur zur Erschließung des neuen Stadtteils für alle Verkehrsteilnehmenden. Der Entwurf gliedert den Verkehrsraum in mehrere Bereiche: eine Spur für den öffentlichen Nahverkehr, zwei richtungsgetrennte Spuren für Radfahrerinnen und Radfahrer sowie den Autoverkehr in Form von Fahrradstraßen, auf denen der Radverkehr Vorrang hat, sowie einen Gehweg und Platzbereiche für Fußgängerinnen und Fußgänger. 

Der Parkway soll als verbindender Baustein angelegt werden und keine Barriere sein, die die einzelnen Quartiere voneinander trennt. Er führt in geschwungener Form durch das PHV und wurde um Bestandsbäume herum geplant. Entlang der Straße werden weitere Grünflächen für Biotope, Spiel und Bewegungsflächen entstehen. Insgesamt ist für den Parkway eine Länge von 1,2 Kilometern geplant (von Nord nach Süd).

Die Jury kürt am 8. März 2023 die Arbeit der Planergruppe Oberhausen, Essen, zum Sieger, die diese gemeinschaftlich mit Argus Stadt und Verkehr Partmb, Hamburg, und Cityförster architecture+urbanism, Hannover, erstellt hat. Die Planung bringt nach Ansicht der Jury auf innovative Art und Weise verkehrliche Anforderungen und die Qualitäten eines lebendigen Stadtraums zusammen. 

2023
Unterkünfte für ukrainische Flüchtlinge werden bezogen

 

Im südlichen Bereich werden seit Januar 2023 drei Bestandsgebäude als Unterkünfte für ukrainische Flüchtlinge genutzt.

 
2022
Wohnungspolitisches Konzept für PHV
Über 5.000 Wohnungen werden in der ehemaligen Wohnsiedlung der US-Army, Patrick-Henry-Village (PHV), in den kommenden Jahren entstehen – und die Hälfte davon wird im preisgünstigen Segment liegen. Das ist eines der Kernziele des wohnungspolitischen Konzepts, das der Gemeinderat in der Sitzung am 10. Februar 2022 beschließt. Weitere Ziele sind ein Verhältnis von Mietwohnungen zu Eigentum von 50:50 und ein breites Angebot bei den Wohnungsgrößen. Das umfassende wohnungspolitische Konzept steht hier zum Download. 
 
2022
Sport auf PHV

Die bereits bestehenden Sportflächen im Süden von PHV werden seit dem Jahr 2022 für den Sport und von Vereinen genutzt. Die Nutzung wird vom Sportkreis Heidelberg koordiniert.

 
2021

BImA beginnt Entwicklung 

Im Süden von PHV beginnt die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), zwei Baufelder (B3 + B4) zu entwickeln und dort Wohnraum für bis zu 1.400 Bewohnerinnen und Bewohner zu schaffen. Für den Umbau und die Ergänzung der dort bestehenden Zeilenbauten und zur Gestaltung der Freiräume wird im März 2021 ein Wettbewerb ausgelobt. Das Ergebnis soll eine vielfältige Mischung von Nutzungen und Bauformen sein, das vorhandene Bestandsstrukturen, preiswerten, innovativen Wohnungsbau und ein Freiraumkonzept integrativ verbindet. Die Juryentscheidung zum Wettbewerb fällt Ende Juli 2021. Preisträger ist die Planergruppe Oberhausen zusammen mit Cityförster. 

Für das Sportfeld nahe der Middle School und die dortigen Sporthallen werden Zwischennutzungen geplant. Wegen der fehlenden technischen Ausstattungen können die Sportanlagen jedoch zunächst nur räumlich und zeitlich eingeschränkt genutzt werden.

 
2020

Dynamischer Masterplan stellt Weichen

Der Dynamische Masterplan wird im Juni 2020 vom Gemeinderat beschlossen. Er stellt die Weichen für PHV als digitale Stadt zum Nutzen der Bürgerschaft, für zukunftsweisende Bildungs-, Wohn- und Arbeitsumgebungen, Vielfalt in Architektur und Gebäudenutzung, für einen Multi-Mobilitäts-Ansatz sowie die Produktion von Nahrungsmitteln und Energie im Quartier. Der umfassende Dynamische Masterplan ist hier zu finden. 

2020
Zentrales Impfzentrum Rhein-Neckar-Kreis

Das Zentrale Impfzentrum (ZIZ) befindet sich seit Dezember 2020 auf dem Gelände von PHV in der einstigen „Commissary“. Wo die US-Streitkräfte früher Lebensmittel einkauften, können bei Verfügbarkeit der Impfstoffe täglich bis zu 1.500 Bürgerinnen und Bürger Heidelbergs und der Rhein-Neckar-Region gegen das Coronavirus geimpft werden. Der Rhein-Neckar-Kreis betreibt das ZIZ im Auftrag des Landes. Auf rund 3.700 Quadratmetern arbeitet das Team um ZIZ-Leiter Christoph Schulze mit bis zu 100 Personen in 16 Impfkabinen und in den Registrierungs-, Aufklärungs-, Warte- und Sanitätsbereichen. Von hier aus starten auch die fünf mobilen Impfteams in die Region.

Aufgebaut hat die Stadt Heidelberg diesen Impf-Standort gemeinsam mit dem Rhein-Neckar-Kreis und dem Klinikum sowie mit der Hilfe von Stadtwerken, Fachämtern, Feuerwehr und THW. Das Universitätsklinikum Heidelberg begleitet die Impfstrategie der Landesregierung mit medizinischer Expertise. 

 
2019
Stadt und BImA schließen Vereinbarung

Die Stadt Heidelberg und die BImA schließen im Herbst 2019 eine gemeinsame Vereinbarung zur baulichen Entwicklung von PHV ab. Große Bereiche will die Stadt erwerben und auf der Grundlage des Dynamischen Masterplans der IBA entwickeln. Die BImA selbst plant, Teile des vorhandenen Wohnungsbestands zu erhalten, in Stand zu setzen, zu vermieten und auch neue Wohnungen zu bauen.

Mehr Informationen

2018

METROPOLINK
Festival für urbane Kunst

Auch nachdem das US-Militär im Herbst 2013 abzieht, bleibt ihre ehemalige Wohnsiedlung PHV eingezäunt und abgeriegelt. Im Jahr 2018 öffnet Metropolink, eines der größten Festivals für urbane Kunst in Europa, Teile des Geländes von PHV erstmals für die Öffentlichkeit – in Kooperation mit der Stadt Heidelberg, der IBA und zahlreichen Partnern. Als wichtiger Baustein der Stadtentwicklung bringt das Festival Menschen und Kunst im öffentlichen Raum zusammen. Über 30 großformatige Werke international bekannter Künstlerinnen und Künstler werden im PHV geschaffen. Das Festivalzentrum von Metropolink befindet sich im ehemaligen Supermarkt „Commissary”. Initiator Pascal Baumgärtner und sein Team sind Pioniere, die ungenutzte Räume mit Kreativität und einem großen Netzwerk koproduktiv entwickeln und erschließen. 

Mehr Informationen
www.metropolink-festival.de

Instagram 
@metropolinkurbanartfestival

2016

Planungen für
16. Stadtteil Heidelbergs

Mit der Planungsphase Null starten die Internationale Bauausstellung Heidelberg (IBA) und die Stadt im November 2016 den Planungsprozess auf Heidelbergs größter Konversionsfläche Patrick-Henry-Village (PHV).
2014

Ankunftszentrum für Menschen auf der Flucht

Seit dem Winter 2014 befindet sich die Aufnahmeeinrichtung für Menschen auf der Flucht auf dem Gelände von PHV. Bis zu 6.000 Menschen aus Kriegs- und Krisengebieten werden bis Ende 2015 dort ankommen.

2013/2014

Abzug des US-Militärs und Konversion

Die US-Armee räumt das Patrick-Henry-Village (PHV) im September 2013. Das in Heidelberg und Umgebung stationierte militärische Personal wird überwiegend nach Wiesbaden verlegt, in das neue europäische Hauptquartier der amerikanischen Streitkräfte. 

Bis zum Abzug der US-Armee im September 2013 leben dort bis zu 5000 Menschen, US-Militärs, vor allem höheren Dienstgrades, die in verschiedenen Hauptquartieren der US-Armee für Europa, die Nato und andere Verbände tätig sind, sowie ihre Angehörigen.

Anfang Juni 2014 wird das Konversionsgelände an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) als Eigentümerin übergeben. Mit Grundstücken mit einer Gesamtfläche von rund 460.000 Hektar und etwa 38.000 Wohnungen ist die BImA eine der größten Immobilienentwicklerinnen Deutschlands und seit 2005 tätig. Von der ehemaligen Bundesvermögensverwaltung hat sie Personal und Aufgabenbereich übernommen. Davon umfasst sind Verwertungsmodelle, städtebauliche Verträge sowie Erschließungs- und Nutzungskonzepte für die Konversionsflächen. 

1953 – 2013

US-Militär-Wohnsiedlung
Patrick-Henry-Village

Ab Ende März 1945 siedeln sich die US-Streitkräfte in Heidelberg an. Sie machen die Stadt zu ihrem Hauptquartier (Headquarter) und zu einem der wichtigsten Stützpunkte in Europa. Der Bau einer eigenen Siedlung im Südwesten Heidelbergs auf der Gemarkung von Kirchheim beginnt im Jahr 1953. Bis 1958 entsteht dort das Patrick-Henry-Village (PHV). 

Der städtebauliche Entwurf der US-Armee ist inspiriert vom Gartenstadtkonzept von Frederick Law Olmsted, dem Schöpfer des Central Parks. Das PHV wird nicht als klassische Kaserne, sondern wird als reine Wohnsiedlung – ohne natürliche Anbindung zur Stadt – mit einem Gesamtbestand von rund 1.500 Wohnungen entwickelt. Im südlichen Bereich gibt es zeilenartige zwei- und dreigeschossige Mehrfamilienhäuser, die Offizierssiedlung im Norden ist durch Einfamilienhäuser in einer Parklandschaft geprägt. Zur autarken Kleinstadt gehören eine umfassende soziale Infrastruktur: Schulen, Kindergärten, Bibliothek, Kirche und Kino, Arztpraxen, Sportanlagen sowie ein eigenes Einkaufszentrum, das aus den USA beliefert wird. Zu Beginn ist PHV offen für die ortsansässige Zivilbevölkerung. 

2001: Nach dem 11. September 2001 wird das Areal komplett eingezäunt und die Zufahrt streng kontrolliert.