Story
2021
PHV Baufortschritt aktuell
Im Süden von PHV beginnt die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) damit, zwei Baufelder (B3 + B4) im neuen, 16. Stadtteil von Heidelberg zu entwickeln und dort Wohnraum für 1.200 bis circa 1.400 Bewohnerinnen und Bewohner zu schaffen. Für den Umbau und die Ergänzung der dort bestehenden Zeilenbauten und zur Gestaltung der Freiräume wurde im März ein Wettbewerb in Kooperation mit der IBA und der Stadt Heidelberg ausgelobt. Das Ergebnis soll eine vielfältige Mischung von Nutzungen und Bauformen sein, das vorhandene Bestandsstrukturen, preiswerten, innovativen Wohnungsbau und ein Freiraumkonzept integrativ verbindet. Die Juryentscheidung zum Wettbewerb fiel Ende Juli.
Für alle Interessierten fand im August ein erster Informationstag zu den Bau- und Wohngruppen und ihrer Verortung auf dem Gelände von PHV statt. Weitere Veranstaltungen sind geplant.
Auch erste Aktivitäten für die neue Infrastruktur im PHV, z. B. in den Bereichen Strom-, Energie- und Wasserversorgung sowie Entwässerung, laufen bereits. Zum Parkway (Ringstraße) im Zentrum von PHV werden technische Voruntersuchungen durchgeführt und Baumstandorte ermittelt.
Für das Sportfeld nahe der Middle School und die dortigen Sporthallen sind Zwischennutzungen geplant. Wegen der fehlenden technischen Ausstattungen können die Sportanlagen jedoch zunächst nur räumlich und zeitlich eingeschränkt genutzt werden.
Interessierte können sich für weitere Informationen zur Nutzung an den Sportkreis unter der E-Mail info@sportkreis-heidelberg.de wenden.
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2020
Zentrales Impfzentrum
Rhein-Neckar-Kreis
2020: Das Zentrale Impfzentrum (ZIZ) befindet sich seit Dezember 2020 auf dem Gelände von PHV in der einstigen „Commissary“. Wo die US-Streitkräfte früher Lebensmittel einkauften, können heute bei Verfügbarkeit der Impfstoffe täglich bis zu 1.500 Bürgerinnen und Bürger Heidelbergs und der gesamten Rhein-Neckar-Region gegen das Coronavirus geimpft werden. Der Rhein-Neckar-Kreis betreibt das ZIZ im Auftrag des Landes.
Auf rund 3.700 Quadratmetern arbeitet das Team um ZIZ-Leiter Christoph Schulze mit bis zu 100 Personen in 16 Impfkabinen und in den Registrierungs-, Aufklärungs-, Warte- und Sanitätsbereichen. Von hier aus starten auch die fünf mobilen Impfteams in die Region.
Aufgebaut hat die Stadt Heidelberg diesen Impf-Standort gemeinsam mit dem Rhein-Neckar-Kreis und dem Klinikum sowie mit der Hilfe von Stadtwerken, Fachämtern, Feuerwehr und THW. Das Universitätsklinikum Heidelberg begleitet die Impfstrategie der Landesregierung mit medizinischer Expertise.
2021: Das Kreisimpfzentrum (KIZ) am Gesellschaftshaus Pfaffengrund unterstützt das ZIZ seit Ende Januar 2021.



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2018
METROPOLINK
Festival für urbane Kunst
Auch nachdem das US-Militär im Herbst 2013 abgezogen ist, bleibt ihre ehemalige Wohnsiedlung PHV zunächst eingezäunt und abgeriegelt.
2018: Metropolink, eines der größten Festivals für urbane Kunst in Europa, öffnet Teile des Geländes von PHV im Sommer 2018 mit Kunst und Kultur erstmals für die Öffentlichkeit – in Kooperation mit der Stadt Heidelberg, der IBA und zahlreichen Partnern. Während der Festivalzeit belebt Metropolink einen Teil von PHV mit Urban Art, Musik und Live-Acts. Als wichtiger Baustein der Stadtentwicklung bringt das Festival Menschen und Kunst im öffentlichen Raum zusammen.
Über 30 großformatige Werke international bekannter Künstlerinnen und Künstler wurden im PHV bereits geschaffen. Das Festivalzentrum von Metropolink befindet sich im ehemaligen Supermarkt „Commissary”.
2021: Hier entsteht im Laufe von 2021 eine der größten Galerien und Eventräume für Street-, Pop- bis Contemporary-Art Deutschlands.
Metropolink gibt es bereits seit 2015. Initiator Pascal Baumgärtner und sein Team sind Pioniere, die ungenutzte Räume mit Kreativität und einem großen Netzwerk koproduktiv entwickeln und erschließen.
Mehr Informationen
www.metropolink-festival.de
Instagram
@metropolinkurbanartfestival



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2016
Planung PHV
16. Stadtteil Heidelbergs
2016: Mit der Planungsphase Null starten die Internationale Bauausstellung Heidelberg (IBA) und die Stadt im November 2016 den Planungsprozess auf Heidelbergs größter Konversionsfläche Patrick-Henry-Village (PHV). Unterstützt werden sie von Stadtentwickler Kees Christiaanse, Büro KCAP Architects & Planners/Rotterdam und Zürich, MVRDV/Rotterdam, Carlo Ratti Associati/Turin, ASTOC/Köln_und Ramboll Liveable Cities Lab/Überlingen.
2016–2020: In den mehrjährigen Planungsprozess ist die Stadtgesellschaft aktiv einbezogen. In Bürgerforen (ab Mitte 2016), Online-Beteiligungsverfahren (2019) und beim Bürgerfest (2020) ist Raum für Information und Mitwirkung.
2017: Der Heidelberger Gemeinderat beschließt die Entwicklungsvision Ende 2017 als offizielle Planungsgrundlage. Unter Federführung der IBA und in Kooperation mit dem Planungsbüro KCAP wird gemeinsam mit einem städtischen Projektteam und den Ämtern der Stadt Heidelberg der Dynamische Masterplan entwickelt.
2020: Der Dynamische Masterplan wird im Juni 2020 vom Gemeinderat beschlossen. Er stellt die Weichen für PHV als digitale Stadt zum Nutzen der Bürgerschaft, für zukunftsweisende Bildungs-, Wohn- und Arbeitsumgebungen, Vielfalt in Architektur und Gebäudenutzung, für einen Multi-Mobilitäts-Ansatz sowie die Produktion von Nahrungsmitteln und Energie im Quartier.
2021: Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) plant, Anfang 2021 auf zwei Baufeldern im Süden mehrere hundert Mietwohnungen zu sanieren bzw. neu zu errichten. Die ersten davon sollen 2022 bezugsfertig sein.
Mehr Informationen zum Planungsprozess
www.heidelberg.de/Konversion/Startseite+Konversion/Patrick+Henry+Village/zeitstrahl+patrick-henry-village.html
Mehr Informationen zur aktuellen Entwicklung
www.bundesimmobilien.de/patrick-henry-village-bundesanstalt-startet-entwicklung-von-mehreren-hundert-wohnungen-fefa37454b5928cf




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2014
Ankunftszentrum für Menschen auf der Flucht
2014: Seit dem Winter 2014 befindet sich die Aufnahmeeinrichtung für Menschen auf der Flucht auf dem Gelände von PHV. Hier finden bis zu 2.000 Menschen Platz.
2015: Bis zu 6.000 Menschen aus Kriegs- und Krisengebieten kommen bis Ende 2015 hier an.
2017: Auf Bemühen der Landesregierung und des Regierungspräsidiums Karlsruhe wird der Betrieb im März 2017 offiziell bis April 2018 verlängert. Die Aufnahmeeinrichtung im PHV wird zu einem sogenannten Ankunftszentrum (AZ) ausgebaut: Rund 75 Prozent aller Menschen auf der Flucht im Südwesten können im AZ die notwendigen Schritte für das Asylverfahren innerhalb von 24 bis 48 Stunden durchlaufen. Hierzu zählen Erfassung, Gesundheitscheck, Registrierung, das Stellen von Asylanträgen sowie die Asylanhörung beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in Heidelberg. Mit den umliegenden Sicherheitszonen nimmt das AZ aktuell etwa 35 Hektar ein, das ist rund ein Drittel der Fläche von PHV.
2020: Weil landesweit keine Alternative angeboten wird, schlägt die Stadt Heidelberg 2020 nach längerer Suche den neuen Standort Wolfsgärten vor, der vom Gemeinderat beschlossen wird.
2021: Die Verlegung des AZ auf die Wolfsgärten wird am 11. April 2021 per Bürgerentscheid abgelehnt.
Mehr Informationen zum Bürgerentscheid
www.heidelberg-fluechtlinge.de/Fluechtlingshilfe/Startseite/buergerentscheid+zum+ankunftszentrum.html
Zur Situation der aller Menschen auf der Flucht Im PHV, RNZ-Interview mit Hebamme Karin Schneider
www.rnz.de/nachrichten/heidelberg_artikel,-hebamme-im-ankunftszentrum-in-der-gefuehlswelt-der-extreme-_arid,662836.html

2013/2014
Abzug des US-Militärs und Konversion
2013: Die US-Armee räumt das Patrick-Henry-Village (PHV) im September 2013. Das in Heidelberg und Umgebung stationierte militärische Personal wird überwiegend nach Wiesbaden verlegt, in das neue europäische Hauptquartier der amerikanischen Streitkräfte.
2014: Anfang Juni 2014 wird das Konversionsgelände an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) als Eigentümerin übergeben.
Mit Grundstücken mit einer Gesamtfläche von rund 460.000 Hektar und etwa 38.000 Wohnungen ist die BImA eine der größten Immobilienentwicklerinnen Deutschlands und seit 2005 tätig. Von der ehemaligen Bundesvermögensverwaltung hat sie Personal und Aufgabenbereich übernommen. Davon umfasst sind Verwertungsmodelle, städtebauliche Verträge sowie Erschließungs- und Nutzungskonzepte für die Konversionsflächen.
2019: Die Stadt Heidelberg und die BImA schließen im Herbst 2019 eine gemeinsame Vereinbarung zur baulichen Entwicklung von PHV ab. Große Bereiche will die Stadt erwerben und auf der Grundlage des Dynamischen Masterplans der IBA entwickeln. Die BImA selbst plant, Teile des vorhandenen Wohnungsbestands zu erhalten, in Stand zu setzen, zu vermieten und auch neue Wohnungen zu bauen.
Mehr Informationen
www.bundesimmobilien.de/patrick-henry-village-bundesanstalt-startet-entwicklung-von-mehreren-hundert-wohnungen-fefa37454b5928cf


1953 – 2013
US-Militär-Wohnsiedlung
Patrick-Henry-Village
1945: Ab Ende März 1945 siedeln sich die US-Streitkräfte in Heidelberg an. Sie machen die Stadt zu ihrem Hauptquartier (Headquarter) und zu einem der wichtigsten Stützpunkte in Europa.
1953–1958: Der Bau einer eigenen Siedlung im Südwesten Heidelbergs auf der Gemarkung von Kirchheim beginnt 1953. Bis 1958 entsteht hier das Patrick-Henry-Village (PHV). Der städtebauliche Entwurf der US-Armee ist inspiriert vom Gartenstadtkonzept von Frederick Law Olmsted, dem Schöpfer des Central Parks. Das PHV wird nicht als klassische Kaserne, sondern wird als reine Wohnsiedlung – ohne natürliche Anbindung zur Stadt – mit einem Gesamtbestand von rund 1.500 Wohnungen entwickelt. Im südlichen Bereich herrschen zeilenartige zwei- und dreigeschossige Mehrfamilienhäuser vor; die Offizierssiedlung im Norden ist durch Einfamilienhäuser in einer Parklandschaft geprägt. Zur autarken Kleinstadt gehören eine umfassende soziale Infrastruktur: Schulen, Kindergärten, Bibliothek, Kirche und Kino, Arztpraxen, Sportanlagen sowie ein eigenes Einkaufszentrum, das aus den USA beliefert wird. Zu Beginn ist PHV offen für die ortsansässige Zivilbevölkerung.
2001: Nach dem 11. September 2001 wird das Areal komplett eingezäunt und die Zufahrt streng kontrolliert.
2013: Bis zum Abzug der US-Armee im September 2013 leben dort 7.000 bis 8.000 Menschen, US-Militärs vor allem höheren Dienstgrades, die in verschiedenen Hauptquartieren der US-Armee für Europa, die Nato und andere Verbände tätig sind, sowie ihre Angehörigen.



